Verfügbare Hausmittel
Aconitum napellus (Acon)
– Erkältung mit plötzlichem Fieber und beginnendem Husten oder Halsentzündung
– Pseudokrupp im ersten Stadium, pfeifend beim Ausatmen
– Durch trockene, kalte Winde (Luft) ausgelöste Ohrenschmerzen
Leitsymptome:
Alle Erscheinungen sind plötzlich, heftig, heiss (Fieber, Entzündungen). Allgemeine Unruhe und plötzliche Angst; trockene, heisse Haut, kein Schwitzen, harter schneller Puls, brennender Durst. Symptome beginnen meistens oder sind schlimmer nachts. Das Mittel ist im Anfangsstadium der Krankheit angezeigt, wenn Angst und Unruhe da sind. Der Patient hat Todesangst; fürchtet, bald zu sterben; sagt seine Todesstunde voraus. Bleich beim Aufrichten, Schwindel, Schwäche. Angina mit trockenen, geschwollenen Mandeln. Eine Wange rot und heiss, die andere blass und kalt.
Modalitäten:
Schlimmer trockene Luft, Schreck. Abends bis Mitternacht, Wärme, beim Aufstehen oder Aufrichten vom Bett
Besser frische Luft, abdecken
Apis mellifica (Apis)
– Insektenstiche, insbesondere bei Bienen- und Wespenstichen
– Rosarote Schwellung, die überwärmt ist, sticht, brennt und gut auf Kälte reagiert
– Nesselfieber, oft als Medikamentenallergie, mit unerträglichem Juckreiz nachts
– Gerstenkorn, Urseli (Staphysagria), mit stechenden Schmerzen
– Blasenentzündung, mit Brennen und Beissen in der Harnröhre
– Halsentzündung, Halszäpfchen verlängert und stark geschwollen, rechte Mandel oft stärker entzündet; Scharlach
Leitsymptome:
Hautödeme, glasig, rosarote Farbe, stechend brennende Schmerzen; Jucken und sehr berührungsempfindlich. Sackartige, aufgedunsene Schwellung unter den Augen. Durstlosigkeit, Verlangen nach kühlen und kalten Auflagen. Nervöse Unruhe und Triebsamkeit. Harninkontinenz, mit grosser Reizung der Harnorgane, kann kaum einen Moment den Urin halten; starkes Brennen nach dem Wasserlassen oder die letzten Tropfen stechen und brennen. Bei Halsentzündung oder Scharlach besteht trotz Hitze und Trockenheit im Hals kein Durst
Modalitäten:
Schlimmer Wärme, geschlossene Räume, Druck und Berührung; nach dem Schlafen
Besser Kälte, frische Luft, Bewegung; oft auch besser im Sitzen als im Liegen
Beachte: Apis nicht vor oder nach Rhus toxicodendron nehmen.
Argentum nitricum (Arg-n)
– Nervenmittel – für nervöse, überreizte Personen, Erwartungsspannung, Zittern, Prüfungsangst, Höhenangst
– Kopfschmerzen wie wenn das Hirn keinen Platz hätte – besser beim Einbandagieren (wünscht ein Stirnband)
– Augenbindehautentzündung – innerer Augenwinkel sieht aus wie rohes Fleisch
– Heiserkeit
– Durchfall aus Nervosität
– Plötzliches, lautes, explosionsartiges Aufstossen
– Extremes Verlangen nach Süssigkeiten, die aber nicht vertragen werden
– Patient hat sehr heiss
Modalitäten:
Schlimmer Wärme, Süssigkeiten, Aufregung, Erwartungsspannung
Besser Kälte, Kopf fest einbinden, Druck
Arnica montana (Arn)
– Verletzungen, Quetschungen (blaue Flecken), Prellungen, Verstauchungen
– Hirnerschütterungen oder andere Kopfverletzungen
– Muskelkater nach sportlicher Überanstrengung
– Nach Operationen, Geburt oder bei Blutungen
– Schock bei Unfall
– Schwindel nach Kopfverletzung
Leitsymptome:
Wundes, lahmes und gequetschtes Gefühl. Zerschlagenheitsgefühl im ganzen Körper; Das Bett und jede Unterlage scheint zu hart. Verlangen nach Ruhe. Angst vor Berührung. Angstvoll, niedergeschlagen, verdriesslich, ärgerlich. Sagt, es fehle ihm nichts. Schwindel, der beim Schliessen der Augen schlimmer wird.
Modalitäten:
Schlimmer Bewegung und Berührung; feuchte Kälte; Wein; Augen schliessen (Schwindel)
Besser in Ruhe; Kopf nach vorne
Arsenicum album (Ars)
– Nahrungsmittelvergiftungen mit Magenbeschwerden
– Magen/Darmgrippe mit anfänglichem Erbrechen, dann wässrigem Durchfall
– Nächtliches Asthma, schlimmer 24h – 02h
– Heuasthma, schlimmer draussen, besser im warmen Zimmer
Leitsymptome
Psychisch unruhig, aber körperlich zu schwach um sich zu bewegen. Grosse Entkräftung. Ruhelosigkeit mit Angst, Besorgnis und grosser Furcht. Ordnungsliebend. Brennende Schmerzen (z.B. im Magen). Die betroffenen Körperteile brennen wie Feuer, trotzdem besser durch Hitze, heisse Getränke, heisse Umschläge. Sehr starker Durst; trinkt jedoch nur häufig in kleinen Schlücken; erbricht sofort beim Trinken. Beisst ins Glas beim Trinken. Kann den Anblick oder den Geruch von Speisen nicht ertragen. Heu- oder Fliessschnupfen, wässrig, wundmachend, schlimmer draussen. Asthma besser beim erhöht Liegen oder Aufsitzen. Widerlicher Geruch aller Ausscheidungen (Stuhl, Urin, Erbrochenes); schwarz gefärbte Wunden. Hält sich für unheilbar und fürchtet sich vor dem Tod. Grosse Entkräftung nach jedem noch so kleinen Stuhlgang oder Erbrechen. Periodische Beschwerden.
Modalitäten:
Schlimmer nach Mitternacht 24.00h bis 02.00h oder 13-14h; Kälte; kalte Getränke; am Meer
Besser Hitze (ausgenommen am Kopf bei Kopfschmerzen), warme Getränke; erhöhte Kopflage
Belladonna (Bell)
– Akute Entzündungen mit Fieber
– Einfache Fieberkrämpfe
– Scharlach
– Sonnenstich, Sonnenbrand
– Pulsierende Schmerzen (Furunkel oder Umläufe, Kopfschmerzen)
Leitsymptome:
Schmerzen erscheinen und verschwinden plötzlich. Grosse Hitze, Blutandrang zum Kopf, erweiterte Pupillen, Röte und Pulsieren, hämmernder Puls, kalte Extremitäten. Rötung und Schwellung des Gesichts, Trockenheit der Schleimhäute. Überempfindlich gegenüber allen Reizen. Verwirrung mit Erregungszustand, Angst und Schreckhaftigkeit. Im Fieberdelirium auch Neigung zu Beissen, Schlagen, Zähneknirschen; Halluzinationen oder Furcht vor eingebildeten Dingen. Bei Scharlach oder Angina Durst, aber mit Schluckbeschwerden. Bei Entzündungen, z.B. Ohren, Hals, Augen, Nagelbett usw. mit den drei Charakteristika: rot, heiss, klopfend (pulsierend)
Modalitäten:
Schlimmer nach Mitternacht und um 15h; durch geringste äussere Einflüsse (Lärm, Berührung, Sonnen- und Lichteinwirkung, beim Hinlegen
Besser Wärme, in Ruhe, beim Sitzen mit erhöhter Kopflage
Bryonia alba (Bry)
– Bronchitis, schmerzhafter und trockener Husten, mit Würgen und Erbrechen
– Hexenschuss oder steifer Nacken, wenn Bewegung fast nicht möglich ist
– Gallenattacken oder Magenschleimhautentzündung, durch Ärger ausgelöst
Leitsymptome:
Alle Symptome besser in Ruhe; Trockenheit der Schleimhäute; Lippen rissig und trocken. Schmerzen stechend, ziehend, schlimmer durch geringste Bewegung (Sprechen, Einatmen, Husten) oder beim Betreten eines warmen Zimmers. Besser durch absolute Ruhe und Liegen auf der schmerzhaften Seite. Grosser Durst auf grosse Mengen in langen Intervallen. Verstopfung ohne Stuhldrang, will nicht essen. Durchfall während einer Warmwetterperiode. Patient ist reizbar, neigt zu Hitzigkeit und Ärger; will allein sein. Träumt von den Tagesgeschäften oder spricht dauernd davon.
Modalitäten:
Schlimmer geringste Bewegung; Anstrengung; Wärme; Berührung; Essen
Besser Liegen auf der schmerzhaften Seite; Druck; Halten der Brust beim Husten; Ruhe; kalte Anwendungen; kalte Getränke
Calendula (Calen)
– Wundheilmittel, entzündungshemmend, schmerzlindernd, blutungsstillend
– Riss-, Schürfwunden, schlecht heilende Wunden
– Nach Zahnextraktionen
– Wundfieber
– Schlecht heilende Wunden mit Bildung von „wildem Fleisch“
Leitsymptome:
Sehr schmerzempfindliche Personen (Schmerzen werden stärker empfunden, als die Wunde es vermuten lässt)
Anmerkung:
Die gleichzeitige Anwendung von Calendulatinktur oder Calendulasalbe bei Wunden ist sehr empfohlen.
Cantharis (Canth)
– Brand- und Verbrühungswunden mit und ohne Blasenbildung
– Sonnenbrand oder Sonnenstich mit Dehydration, Austrocknung
– Blasenentzündung mit ständigem Harndrang
Leitsymptome:
Brennende Schmerzen, Rötung, Wundheit. Ständiger Harndrang, es fliesst aber nur wenig Urin auf einmal, mit Schmerzen. Schneidender Schmerz in der Harnröhre, vor, bei und nach dem Harnlassen, heftige Blasenschmerzen. Urin blutig. Oft Fieber mit kalten Händen und Füssen. Unruhig und durstig.
Modalitäten:
Schlimmer Berührung, Trinken von kaltem Wasser, Kaffee
Besser Wärme, Ruhe
Carbo vegetabilis (Carb-v)
– Schwäche, Erschöpfung
– Übelkeit mit extremen Blähungen
– Atemnot mit bläulicher Haut
– Folgen von übermässigem Weingenuss
Leitsymptome:
Körperliche und geistige Trägheit; träger Kreislauf, träge Verdauung. Alles wird zu Gas – extreme Blähungen im Magen. Unverträglichkeit von fetten Speisen. Inneres Brennen mit äusserer eisiger Kälte. Bei Atemnot mit Blauwerden – besser durch Zufächeln von Luft.
Modalitäten:
Schlimmer Wärme (trotz Mangel an Lebenswärme), abends, nachts, Flüssigkeitsverlust
Besser Luft zufächeln, Aufstossen, Windabgang, liegen, Kleider lockern
Causticum (Caust)
– Verbrennungen, Verätzungen (auch innerliche)
– Husten mit Rauheit und Schmerzhaftigkeit
– Stuhlverstopfung, Harnverhalten
Leitsymptome:
Husten mit wunden Schmerzen hinter dem Brustbein und dem Gefühl, den wenigen Schleim nicht abhusten zu können. Schleimhäute sind trocken (Hals, Mund, Lunge, Darm). Lähmung von verschiedenen Körperteilen (Stimmbänder, Gesicht, Augenlider usw). Verstopfung – Stuhl geht besser im Stehen ab. Verkürzungsgefühl der Muskeln und Sehnen bis Steifheit.
Modalitäten:
Schlimmer kaltes/trockenes schönes Wetter
Besser Wärme, Bettwärme, feuchte Luft, feuchtes Wetter (Atemwege)
Chamomilla (Cham)
– Zahnen bei Säuglingen und Kindern, mit übelriechendem Durchfall
– Zahnschmerzen bei Kindern und alten Leuten
– Blähungskolik und Kolik um den Nabel mit Durchfall
– Beim Abstillen hysterisch reagierende Kinder (Durchfall kann hier fehlen)
– Schlechte Folgen von Kaffee
Leitsymptome:
Überempfindlichkeit, Reizbarkeit, Unruhe, mürrisch. Kinder sind hässig, wollen umhergetragen werden. Bei ruhigem Gemüt ist Chamomilla nicht angezeigt. Blutandrang zum Kopf und fakultative Rötung einer Wange. Schmerzen unerträglich und mit Taubheitsgefühl verbunden. Stühle wässrig, schleimig, grün mit Geruch nach faulen Eiern. Nie bei Verstopfung geben! Abneigung gegen Wind, speziell an den Ohren. Zahnweh nach Kaffeetrinken
Modalitäten:
Schlimmer Wärme, warme Getränke, nachts
Besser umhergetragen werden; beissen auf etwas Kaltes (Zahnen)
China (Chin)
– Blutungen und Schockzustände
– Wechselfieber
– Beschwerden durch Säfteverlust
– Schwächezustände
Leitsymptome:
Schwäche, Apathie nach Säfteverlust (Blutungen, Erbrechen, Durchfall, Stillen). Extreme Empfindlichkeit und Reizbarkeit der Nerven. Bitterer Geschmack im Mund, starke Aufblähung nicht besser durch Aufstossen oder Windabgang. Periodische Beschwerden wie Gallenkoliken. Heisshunger nachts. Neuralgien und Schmerzen schlechter durch leiseste Berührung, aber besser durch harten Druck
Modalitäten:
Schlimmer nachts, leichte Berührung, Lärm, Kälte, Zugluft
Besser harter Druck, Zusammenkrümmen, Wärme
Cocculus (Cocc)
– Geistige oder körperliche Überanstrengung
– Kummer
– Schlafmangel (Nachtwache, Jetlag)
– Reisekrankheit
Leitsymptome:
Schwach, gereizt, geräusch- und berührungsempfindlich; langsame Wahrnehmung (z.B. Schmerzen); Schlaflosigkeit durch Schlafmangel; Schwindel bei Schlafmangel oder bei Reiseübelkeit – schlimmer, wenn sich bewegende Gegenstände angesehen werden; Zittern und Gefühllosigkeit der Extremitäten; Kopfschmerz im Nacken durch Schwäche der Halsmuskeln
Modalitäten:
Schlimmer Bewegung, Fahren, Schlafmangel, Essen, Gedanken oder Geruch von Speisen
Besser liegen
Colocynthis (Coloc)
– Krämpfe der Hohlorgane (z.B. Gallenkoliken)
– Ischialgie und Neuralgie vorwiegend links
Leitsymptome:
Folgen von Ärger, Verdruss, Zorn oder Entrüstung. Quälende Bauchschmerzen; das Gefühl als würden zwei Steine aneinander reiben; der Patient muss sich zusammenkrümmen; mit Ruhelosigkeit, Drehen und Sich-Winden, um Erleichterung zu erlangen. Der Patient ist zornig. Besserung durch starken Druck; Kleiderdruck wird aber nicht ertragen. Bei Darmgrippe schleimig wässrige Durchfälle, beginnen immer wieder bei der geringsten Nahrungsaufnahme. Kolik schlimmer durch Käse.
Modalitäten:
Schlimmer nach dem Essen, ausgelöst durch Ärger, abends und nachts
Besser Zusammenkrümmen, starker Druck, warme Wickel
Drosera rotundifolia (Dros)
– Husten oder Bronchitis, Keuchhusten oder Husten bei Masern
Leitsymptome:
Husten in regelmässigen Abständen, keuchend, krampfartig, bellend, würgend, zusammenschnürend. Die Hustenstösse folgen schnell aufeinander, bekommt kaum Luft. Keuchhusten oder Husten nach Keuchhustenimpfung, bis zum Erbrechen. Husten beim Hinlegen, beim Lachen oder Trinken. Eine Feder im Kehlkopf reizt zum Husten, mit Enge und Heiserkeit. Schmerzhafte Stiche hinter dem Brustbein.
Modalitäten:
Schlimmer nach Mitternacht, gegen Morgen, beim Hinlegen, durch Wärme
Besser Druck
Dulcamara (Dulc)
– Erkältung geht auf Augen, Blase, Darm, Bronchien
– Blasenentzündung nach Abkühlung
– Dicke, gelbe Absonderungen
Leitsymptome:
Beschwerden durch kalte Nässe (z.B. Stehen im Schneematsch) oder bei Wetterwechsel warm – kalt oder trocken – feucht. Patient friert. Die Schleimabsonderungen aus Nase, Augen, Bronchien und Ohren sind dick und gelb. Feuchtes Asthma. Blasenentzündung durch Aufenthalt an kalten und feuchten Orten
Modalitäten:
Schlimmer Kälte, Feuchtigkeit
Besser leichte Bewegung, Wärme
Ferrum phoricum (Ferr-p)
– Fieberhafte Erkrankungen
– Husten, Heiserkeit, Bronchitis
– Nach Operationen im Nasen- Rachenraum
– Blutungsstillend, Nasenbluten hellrot (speziell bei Kindern)
– Schwäche, Blutarmut
Leitsymptome:
Im ersten Stadium von akuten oder subakuten fieberhaften Erkrankungen – nicht so heftig wie Aconitum und Belladonna, aber auch nicht so träge wie Gelsemium; Blutungsstillend nach Operationen im Nasen- Rachenraum (z.B. Mandelentfernung)
Modalitäten:
Schlimmer nachts und morgens
Besser Nasenbluten, kalte Anwendungen
Gelsemium sempervirens (Gels)
– Prüfungs- und Examensangst, Lampenfieber
– Schreibkrämpfe, Fingerkrämpfe bei Pianisten, Muskelkoordinationsstörungen
– Folge von schlechten Nachrichten
– Grippe, die langsam beginnt, mässiges Fieber
– Kopfschmerzen oder Migräne
Leitsymptome:
Beschwerden nach Schreck und schlechten Nachrichten, nach plötzlichen Gefühlserregungen. Zittern meist mit allgemeiner Erschöpfung. Erschlaffung der Muskulatur, Gefühl als bleibe das Herz stehen; Puls langsam und weich. Durstlosigkeit. Schwindel vom Hinterkopf aufsteigend, mit Doppeltsehen. Kopfschmerzen mit Beginn im Nackenbereich, durch falsche Brillengläser oder nach Optikerbesuch, mit vorausgehender Blindheit, besser durch reichliche Harnabsonderung. Vom Nacken bis in die Augäpfel, durch Sonnenhitze. Schwindel wie betrunken. Grosse Schwere der Augenlider
Modalitäten:
Schlimmer Bewegung, Sonne, gegen 09.00h – 10.00h, durch Tabakrauch
Besser frische Luft, nach Kaffee oder Alkohol
Hepar sulfuris Hahnemanni (Hep-s)
– Öffnet Furunkel, Fisteln, Abszesse, Umläufe, Nasennebenhöhlenvereiterungen oder andere eiterige Prozesse.
– Verletzungen durch eingedrungene Holzsplitter, die eitern
– Pseudokrupp mit Schleimrasseln
– Halsentzündung mit Eiter
Leitsymptome:
Bei Eiterungen, die geöffnet werden müssen. Sehr empfindlich gegen Berührung, selbst Kleiderdruck ist unerträglich; grosse Schmerzempfindlichkeit. Der geringste kalte Luftzug macht Beschwerden; sehr kälteempfindlich – muss immer zugedeckt sein. Eiterige Halsentzündungen oder Abszesse in den Achselhöhlen mit Schmerzen wie von Splittern. Übelriechende Absonderungen. Krupp mit Schleimrasseln, oft gegen Morgen. Körperlich und geistig überempfindlich, reizbar, mürrisch; ärgert sich über Kleinigkeiten.
Modalitäten:
Schlimmer geringste Kälte, kalte Getränke, Luftzug; durch Berührung; vor Mitternacht oder gegen Morgen
Besser Wärme, bei feuchtem, nassem Wetter
Hypericum perforatum (Hyp)
– Verletzung von nervenreichen Geweben
– Gequetschte Finger und Zehen, besonders im Nagelbereich
– Verletzungen durch Sturz auf Rückgrat, speziell Steissbein
– Schleudertrauma der Halswirbelsäule
– Kopfschmerzen mit Schwebegefühl als Folge eines Sturzes
– Tierbisswunden, insbesondere von Hunden
Leitsymptome:
Bei Verletzungen an Körperteilen, die reich an sensiblen Nerven sind. Heftig schiessende Schmerzen entlang der Nerven. Verhindert Starrkrampf. Schwindel nach Schleudertrauma. Wunden, die Hypericum benötigen, sind sehr empfindlich gegen Berührung (vergleiche: Stichwunden von Ledum sind nicht besonders empfindlich). Nach Zahnextraktionen.
Modalitäten:
Schlimmer Berührung, Bewegung, Kälte
Besser Rückwärtsneigung des Kopfes
Ignatia amara (Ign)
– Folgen von Schock, Schreck oder Kummer mit hysterischer Reaktion, wie Weinkrämpfe, Hyperventilation
– Examensangst bei sehr sensiblen Menschen (v.a. Mädchen)
– Widersprüchliche Krankheitssymptome
– Schnell wechselnde Gemütsverfassung
– Folgen von Kaffee
Leitsymptome:
Beschwerden infolge von Schock, Kummer oder Tod eines lieben Menschen; Verlust eines Freundes, Liebeskummer, Vergewaltigung. Leicht beleidigte Menschen. Globusgefühl im Hals, Leeregefühl im Magen. Widersprüchliche Symptome (z.B. Lachen bei Kummer, Durst während Schüttelfrost, Schlucken von festen Speisen ist besser als beim Trinken). Launisch, in fast unglaublich kurzer Zeit von Lachen zu Weinen wechselnd. Durch langanhaltenden Kummer erschöpft. Unwillkürliches Seufzen. Leicht beleidigt. Erträgt keinen Tabakrauch. Verstopfung bei gewohnheitsmässigen Kaffeetrinkern.
Modalitäten:
Schlimmer Berührung, Trost, Tabakrauch, Kaffee, im Freien, morgens
Besser Wärme, Schlucken, Seufzen, langsam Gehen
Ipecacuanha (Ipec)
– Übelkeit, Erbrechen – speziell nach Fettigem (z.B. Schweinefleisch)
– Starke Blutungen begleitet von Übelkeit
– Feuchter Husten mit Schleimrasseln – hustet bis zum Erbrechen
– Keuchhusten
Leitsymptome:
Ständige Übelkeit, die durch nichts erleichtert wird; Saubere Zunge (obwohl bei Übelkeit die Zunge normalerweise belegt ist); Schmerzen um den Nabel herum; Speichelfluss; Geruchsempfindlich auf Speisegeruch
Modalitäten:
Schlimmer Essensgeruch, Bewegung, liegen
Kalium bichromicum (Kali-bi)
– Schnupfen im späteren Stadium, wenn Sekret zäh, gelb wird
– Nasennebenhöhlenentzündung
– Geruchsverlust
Leitsymptome:
Wandernde Schmerzen; punktförmige Schmerzen, die mit einer Fingerkuppe abgedeckt werden können; wenn mit dem Finger darauf gedrückt wird, verschwindet der Schmerz und kommt anderswo wieder; Alle Absonderungen sind dick, zäh und fadenziehend – Bei Schnupfen kann die Nase fast nicht ausgeschneuzt werden
Modalitäten:
Schlimmer Kälte, heisses Wetter, morgens, Bier
Besser Wärme, Absonderung (wenn die Nase zu laufen beginnt)
Ledum palustre (Led)
– Stichwunden durch rostige Nägel
– Insektenstiche
– Folgen von Augenverletzungen (Blaues Auge)
Leitsymptome:
Aufsteigende Schmerzen, die an den Extremitäten beginnen, Fusssohlenschmerzen. Schmerzen stechend, ziehend, pochend. Fieber wird begleitet von einer intensiven Kälte, bis zum Zähneklappern. Blaue Flecken werden grün.
Modalitäten:
Schlimmer Wärme, Bewegung, nachts
Besser Kälte, Extremitäten in kaltes Wasser halten
Mercurius solubilis (Merc)
– Erkältungen
– Angina
– Ohrenschmerzen
– Zahnfleischentzündungen
Leitsymptome :
Ruhelosigkeit; stark wechselnde Gemütslage, empfindlich gegen Kritik und Widerspruch oder Beleidigung; Impulsiv und evt. gewalttätig; katarrhalische Kopf- und Gesichtsschmerzen schlimmer nachts, im Liegen, beim Schneuzen und Bücken. Blutige, eitrige, grünliche, übelriechende, wundmachende Absonderung aus der Nase; Aphthen, Zahnfleischentzündungen mit schwammigem Zahnfleisch und stinkendem Speichelfluss; die Zunge ist geschwollen und hat Zahneindrücke. Metallischer Geschmack im Mund. Halsentzündung/Angina schlimmer rechts mit ständigem Schluckzwang und stechenden Schmerzen zum Ohr beim Schlucken. Ohren-, Hals- oder Zahnschmerzen durch Erkältung mit stinkender gelber Absonderung. Nächtliche Knochenschmerzen; Schwellung der Hände und Füsse während der Menstruation; Starker Nachtschweiss
Modalitäten:
Schlimmer nachts, extreme Hitze oder Kälte, Zugluft, Wetterwechsel
Besser mässige Temperaturen
Nux vomica (Nux-v)
– Nervöse Verdauungsbeschwerden nach fettigem und scharfem Essen, Kaffeegenuss
– Katermittel: Magenbeschwerden, Kopfschmerzen nach Alkohol-, Kaffee-, Nikotin- und Medikamenten- oder Drogenmissbrauch
– Stockschnupfen, tags fliessend, nachts verstopft
– Hexenschuss und Ischias nach trockenen Erkältungen
– Hämorrhoiden durch sitzende Lebensweise
– Schwangerschaftsübelkeit, schlimmer morgens, mit Verstopfung und erfolglosem Drang.
Leitsymptome:
Reizbar, streitsüchtig, hässig, boshaft, jähzornig. Überempfindlichkeit gegen äussere Eindrücke. Verstopfung mit vergeblichem Stuhldrang. Magendruck, wie von einem Stein – zwei bis drei Stunden nach dem Essen. Übelkeit, kann aber nicht erbrechen. Juckende und schmerzhafte Hämorrhoiden. Unruhiger Schlaf, Erwachen um 03.00h – 04.00h, kann nicht mehr einschlafen. Morgens unausgeschlafen und verdrossen. Sehr kälteempfindlich; muss in jedem Fieberstadium zugedeckt sein, fröstelt. Erfolgloser Drang zu Erbrechen, Stuhlen, Husten, Urinieren, durch geringste Ausscheidung jedoch sofort besser.
Modalitäten:
Schlimmer morgens nach dem Erwachen, durch geringste Anstrengung, kaltes trockenes Wetter
Besser abends, starker Druck, feuchtes Wetter, kurzer Schlaf, geringste Ausscheidung
Pulsatilla (Puls)
– Erbrechen nach Essen von erhitztem Fett, Schweinefleisch, Rahm oder nach zuviel Süssigkeiten (Kuchen, Patisserie, Crème)
– Fliess- und Stockschnupfen ständig wechselnd mit gelblich-grüner, dicker Absonderung
– Bei unkompliziertem Masernverlauf
– Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung nach einer Erkältung
– Schwangerschaftsübelkeit
– Hämorrhoiden
Leitsymptome:
Bei zaghaften, weichen und nachgiebigen Patienten, die nervös und überempfindlich reagieren und nicht allein sein können. Weint schnell wegen Kleinigkeiten oder grundlos. Ständiger Wechsel der Symptome, schnell wechselnd von einem Körperteil zum anderen. Schmerzen kommen plötzlich und verschwinden langsam. Gefühl von Ohrenverstopfung oder dicker, gelblicher, übelriechender Ohrenausfluss. Nasennebenhöhlenentzündung mit verstopfter Nase und gelblicher, übelriechender Absonderung. Durstlosigkeit. Völlegefühl und Sodbrennen nach fetten und süssen Speisen; ständig wechselnder Stuhlgang (kein Stuhl ist gleich wie der andere). Schwangerschaftserbrechen, schlimmer abends. Hämorrhoiden oder Krampfadern in der Schwangerschaft.
Modalitäten:
Schlimmer Wärme, fette Speisen, gegen Abend
Besser leichte Bewegung, frische Luft, Kälte, kaltes Essen und Trinken, liegen auf der schmerzhaften Seite, Zuwendung, Trost
Rhus toxicodendron (Rhus-t)
– Hexenschuss, Muskelkater, linksseitiger Ischias
– Folgen von Verheben, Überstrecken, Überanstrengung oder nass werden des überhitzten Körpers im Regen
– Zerrung von Gelenken oder Sehnen
– Erkältung, Grippe oder Nesselfieber, nach Durchnässung oder Schwitzen
– Windpocken (Varizellen)
– Augenbindehautentzündung nach Hallenbadbesuch
Leitsymptome:
Muskel- und Gelenkschmerzen mit Ruhelosigkeit, Bewegungsdrang; kann nicht lange in einer Stellung bleiben. Schmerzen wie verrenkt. Lahmheit, Steifheit und Schmerzen bei der ersten Bewegung nach der Ruhe (Anlaufschmerz), besser durch fortgesetzte Bewegung. Durst, trockene Zunge mit rotem Dreieck an der Spitze
Modalitäten:
Schlimmer in Ruhe, bei Beginn der Bewegung, Kälte und Nässe, nach Mitternacht
Besser warmes Wetter, Wärme, fortgesetzte Bewegung und ständiger Positionswechsel
Ruta (Ruta)
– Verletzung der Knochenhaut, Knochenhautentzündungen, Quetschungen der Knochen
– Verstauchung von Hand- und Fussgelenken, Verrenkungen
– Ganglion am Handgelenk
– Augenschwäche und Entzündung nach Überanstrengung
Leitsymptome:
Schmerzen wie gequetscht. Alle aufliegenden Körperteile schmerzen, wie zerschlagen. Ruhelosigkeit; dreht sich und ändert oft die Lage im Liegen. Augen brennen und schmerzen wie Feuerbälle. Nach Arnica beschleunigt Ruta den Heilungsprozess in den Gelenken. Lahmheit nach Verstauchungen
Modalitäten:
Schlimmer feuchtes, kaltes Wetter; in Ruhe
Besser leichte Bewegung, Wärme
Staphysagria (Staph)
– Schnittverletzungen mit Messer oder nach chirurgischen Eingriffen
– Kolik nach Galle- oder Eierstockoperation, nach Bauchschnitt
– Blasenentzündung
– Gerstenkorn, Urseli (Hordeolum) {vergleiche Apis}
– Beschwerden durch Stolz, Neid, Kummer oder unterdrückten Zorn, nach Demütigung, Kränkung
Leitsymptome:
Bei mechanischen Verletzungen durch scharf schneidende Instrumente, heftige stechende Schmerzen. Blasenentzündung mit Brennen in der Harnröhre, wenn nicht uriniert wird. Gerstenkörner hinterlassen harte Knoten. Verlangen nach Tabak und Hunger selbst bei vollem Magen. Gleichgültig, niedergeschlagen, ärgerlich, reizbar. Wirft Sachen an die Wand. Für schlimme Folgen von Masturbation oder sexuellen Exzessen.
Modalitäten:
Schlimmer leichte Berührung der betroffenen Körperteile
Sulfur (Sulph)
– Verschleppte Erkältungen (Katarrhe)
– Jede Erkältung schlägt auf die Brust oder Nase
– Brennende, übelriechende, juckende Hautausschläge
– Folgen von unterdrückten Hautausschlägen
– Stuhlverstopfung aus Angst vor Schmerzen beim Stuhlgang
Leitsymptome:
Hautausschläge jucken und brennen; das verschlimmert sich in Bettwärme noch. Stehen ist die schlimmste Lage; kann nicht still stehen. Leeregefühl im Magen um 11h. Durchfall treibt ihn morgens aus dem Bett. Viel Schweiss, aber Abneigung gegen Waschen. Verlangen nach Süssigkeiten.
Modalitäten:
Schlimmer Ruhe, stehen, Bettwärme, Hitze, Wasser
Besser warme Getränke und warmes Essen